- wallonische Literatur.
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Obwohl auch in älteren Literaturdenkmälern Elemente des Wallonischen nachzuweisen sind, setzt die eigentliche Dialektdichtung erst Anfang des 17. Jahrhunderts ein (Weihnachtsspiele, Gelegenheitsdichtungen, Lieder). Mit der Gründung des Staates Belgien (1830) wuchs das Interesse an der regionalen Literatur, ihr Zentrum war Lüttich. Die hier 1856 gegründete »Société de littérature wallonne« regte die literarische Produktion vielfältig an, es entstanden v. a. Theaterstücke und Lyrik. Von den Lyrikern wallonischen Dialekts der folgenden Jahrzehnte sind v. a. Henri Simon (* 1856, ✝ 1939) und Nicolas Defrécheux (* 1825, ✝ 1874) zu nennen, aus dem 20. Jahrhundert Franz Dewandelaer (* 1909, ✝ 1952). Die erzählende Literatur entwickelte sich zwischen den Weltkriegen mit den Romanen von Joseph Calozet (* 1883, ✝ 1968) und Jean Le Jeune (* 1875, ✝ 1945); authentisches Zeugnis der Sprache und Sitten Walloniens bietet das Werk von Auguste Laloux (*1908, ✝ 1976).
Universal-Lexikon. 2012.